Die Kastration in Rosental an der Kainach

Kastration Katze/Kater

Die Kastration der Katze ist gesetzlich vorgeschrieben. Prinzipiell können Kater und Katzen ab dem siebten Lebensmonat kastriert werden. Wir empfehlen aber besonders bei großen Rassen (wie Maine Coon oder Norwegische Waldkatze) so lange wie möglich mit der Kastration zu warten. Eine frühe Kastration begünstigt ein Auftreten von HD (durch verzögerten Epiphysenschluss).

Kastration Hündin

Die Kastration der Hündin wird kontrovers diskutiert. Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Wägen Sie die Vor- und Nachteile für sich gut ab. Wir beraten Sie auch gerne! Sollten Sie sich für eine Kastration entscheiden ist der ideale Zeitpunkt ca. drei Monate nach der ersten Läufigkeit. Wir wenden eine minimal invasive Technik an, bei der durch einen sehr kleinen Schnitt (ca 2-4cm je nach Patientengröße) die Eierstöcke und die Uterushörner entfernt werden können. Im Regelfall sind keine Fäden zu ziehen, weil wir die Wunde intrakutan verschließen.

Vorteile

  • keine Trächtigkeit möglich

  • keine Läufigkeit

  • bei sehr dominanten Hündinnen weniger Aggressivität gegenüber Artgenossen

  • kein Risiko von Eierstocks- oder Gebärmuttertumoren

  • kein Risiko einer Pyometra (das Risiko einer Pyometra liegt bei nicht-kastrierten Hündinnen über sechs Jahren bei etwa 25 %)

  • keine Scheinträchtigkeit

  • reduziertes Risiko von Mammatumoren (bis zu 25% der Hündinnen entwickeln Brustkrebs, davon sind 20-50% bösartig)

  • Kastrierte Hündinnen und Rüden leben rund ein Jahr länger (Kraft, 1998) Allerdings ist ein Haltereinfluss denkbar; so kann es sein, dass die Hundehalter (die in dieser Studie beobachtet wurden), die ihr Tier kastrieren ließen, auch schneller zum Tierarzt gegangen sind, wenn ihr Tier krank war bzw. eher bereit waren, hohe Behandlungskosten zur Lebensverlängerung auf sich zu nehmen! Die Aussagekraft dieser Studie ist somit in Frage zu stellen.

Nachteile

  • Narkose- oder OP-Komplikationen sind zwar selten aber möglich

  • eine stärkere Neigung zur Gewichtszunahme

  • Fellveränderungen sind möglich (Babyfell zB. beim Cocker Spaniel, Neufundländer, Landseer, Irish Setter, Langhaardackel und Eurasier)

  • Harninkontinenz kann auftreten (Muskulatur wird weicher durch den Hormonwegfall. Bei großen Hunderassen häufiger. Risikorassen sind Boxer, Dobermann, Bobtail, Riesenschnauzer und Rottweiler)

  • Gewisse Tumorarten kommen gehäuft vor (alles Tumorarten deren Häufigkeit insgesamt unter 1% liegt)

  • Hämangiosarkome des Herzens und der Milz (kastrierter Hund ca. 0,5% unkastrierte Hunde 0,16%)

  • Osteosarkome (etwa doppelt so häufig)

  • Blasentumoren (etwa viermal häufiger)

  • Perianalzelltumoren der Hündin (Achtung beim Rüden genau umgekehrt!)

  • bei früher Kastration nimmt die Häufigkeit für HD und Kreuzbandrisse zu (ev. durch den verzögerten Epiphysenschluss)

  • Perivulväre Dermatosen (Hautentzündungen um die Vulva) sind häufiger (vor allem wenn vor der Pubertät kastriert wird)

  • Verhaltensveränderung bei ängstlichen Hunden kann die „Aggressivität“ zunehmen.

Kastration Rüde

Auch beim Rüden gibt es Vor- und Nachteile, die erwogen werden sollten. Sollten Sie sich für eine Kastration entscheiden, empfehlen wir Ihnen mindestens bis zum vollendeten ersten Lebensjahr zu warten. Eine zu frühe Kastration verzögert den Epiphysenschluss und steigert das Risiko von HD.

Vorteile

  • Verminderung des Sexualverhaltens (Streunen, Jaulen, Unruhe, Appetitlosigkeit wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist)

  • Verminderung von Aggressivität bei dominanten Rüden

  • Keine benigne Prostatahyperplasie

  • Keine Hodentumore

  • Perianaldrüsentumore sind sehr viel seltener weil sie oft mit einem Hodentumor gemeinsam auftreten. (Achtung bei Hündin genau umgekehrt!)

  • Kryptorchide Hoden (in der Leiste oder im Bauch liegende Hoden) sollten auf jeden Fall entfernt werden, da diese sehr häufig Tumore ausbilden.

  • Prostatatumore sind seltener (treten aber allgemein sehr selten auf)

  • Kastrierte Hündinnen und Rüden leben rund ein Jahr länger (Kraft, 1998) Allerdings ist ein Haltereinfluss denkbar; so kann es sein, dass die Hundehalter (die in dieser Studie beobachtet wurden), die ihr Tier kastrieren ließen, auch schneller zum Tierarzt gegangen sind, wenn ihr Tier krank war bzw. eher bereit waren, hohe Behandlungskosten zur Lebensverlängerung auf sich zu nehmen! Die Aussagekraft dieser Studie ist somit in Frage zu stellen.

Nachteile

  • Narkose- oder OP-Komplikationen sind zwar selten aber möglich

  • eine stärkere Neigung zur Gewichtszunahme

  • Fellveränderungen sind möglich (Babyfell zB. beim Cocker Spaniel, Neufundländer, Landseer, Irish Setter, Langhaardackel und Eurasier)

  • ängstliche Rüden können durch die Kastration noch ängstlicher werden

  • Pankreatitiden und Diabetes Mellitus treten häufiger bei kastrierten Rüden auf (Achtung bei Hündinnen ist die Kastration Teil der Diabetes Mellitus Therapie)

  • bei früher Kastration nimmt die Häufigkeit für HD und Kreuzbandrisse zu (ev. durch den verzögerten Epiphysenschluss)

  • Gewisse Tumorarten kommen etwas gehäuft vor (alles Tumorarten deren Häufigkeit insgesamt unter 1%liegt)

  • Hämangiosarkome des Herzens und der Milz (kastrierter Hund ca 0,2% unkastrierte Hunde 0,16%)

  • Osteosarkome (etwa doppelt so häufig)

  • Blasentumore (etwa viermal so häufig)

Operationsablauf bei einer Hündin/Kätzin

Der Bauch ihres Tieres wird rasiert und steril für die Operation vorbereitet. Danach wird ein Schnitt gesetzt der bei der Katze knapp einen Zentimeter groß ist und bei der Hündin je nach Größe der Hündin zwei bis fünf Zentimeter lang ist. Über diesen kleinen Schnitt werden die Eierstöcke und Uterterushörner (Gebärmutter) aufgesucht und nach außen verlagert. Bei der Katze werden um Blutungen zu verhindern die Gefäße abgebunden. Bei der Hündin werden um Blutungen zu verhindern die Gefäße mittels Ligasure (spezielle sehr sichere Methode Gefäße zu veröden) abgesetzt und damit die Eierstöcke und teile der Gebärmutter entfernt. Danach wird die Bauchdecke mit drei verschiedenen Nahtschichten verschlossen. Die Haut ist in der Regel intrakutan vernäht. Ein Faden ist nicht sichtbar, Nähte ziehen damit nicht nötig.

Operationsverlauf beim Rüden/Kater

Der Operationsbereich wird geschoren und steril vorbereitet. Der Operationsbereich wird mittels Lokalanästhesie zusätzlich zur Narkose betäubt. Danach werden beim Kater die Hoden direkt aus dem Hodensack und beim Rüden die Hoden etwas vor dem Hodensack vorverlagert und mittels Nahtmaterial so fest abgebunden, dass es zu keiner Blutung kommen kann. Danach werden die Hoden abgetrennt. Die Haut wird beim Rüden in zwei Schichten verschlossen. Sie ist in der Regel intrakutan vernäht. Ein Faden ist nicht sichtbar, Nähte ziehen damit nicht nötig. Beim Kater ist kein Verschluss der Haut nötig.

Operationsablauf aus Sicht des Hundebesitzers

Am Tag der Operation sollte Ihr Tier nicht fressen, da es durch die Narkose zu einem Fehlschlucken von Futter kommen kann, was wiederum zu schweren Lungenentzündungen führt (Aspirationspneumonie). Wasser ist aber bis direkt vor der Operation erlaubt. Vor dem Operationstermin freuen wir uns, wenn Sie nochmal ans Gassigehen denken, denn eine volle Blase wird in der Aufwachphase nach der Operation als sehr unangenehm wahrgenommen. Ihr Tier erhält in Ihrem Beisein (auf Wunsch müssen sie natürlich nicht dabeibleiben) einen Venenzugang gelegt. Bis zur Prämedikation (Wurschtigkeitsspritze) können Sie ihr Tier sehr gerne begleiten. Ob Sie bis zum Einschlafen (die Narkosespritze ist eine zweite Spritze die in den Venenkatether gegeben wird) dabei sein können hängt von der Konstitution, dem Alter und der Rasse ab. Tiere die vor der Operation Sauerstoff erhalten müssen, werden noch ein paar Minuten nur mit der Prämedikation versorgt, bevor Sie direkt neben dem Narkosegerät einschlafen, in solchen Fällen ist das Beisein von Besitzern nicht möglich, weil der Arbeitsablauf dadurch verlangsamt wird. Bei allen anderen Patienten ist ein Beisein des Besitzers bis zum Einschlafen gerne möglich. Die Abholung nach der Operation wird in der Regel einige Stunden nach Operationsbeginn geplant. Wir werden Sie aber unmittelbar nach der Operation anrufen um Ihnen mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist.

Nach der Kastration muss das Belecken der Wunde unbedingt unterbunden werden. Denn durch das Belecken kann es neben der mechanischen Reizung auch zu einer bakteriellen Verunreinigung des operierten Gebietes kommen, was wiederum zu einer Wundinfektion führen kann. Ein Bedecken der Wunde mittels Body oder ein Halskragen sind bis zum Entfernen der Nähte unbedingt zu empfehlen. Ein Schmerzmittel erhalten Sie für die ersten drei Tage nach der Kastration standartmäßig mitgegeben. Eine Antibiose ist nicht nötig. In den ersten 10 Tagen nach der Operation besteht Leinenzwang. Auf Toben und Spielen muss verzichtet werden. Kurze Spaziergänge von 5 Minuten sind dreimal täglich erlaubt. Zwei Tage nach der Operation ist eine Wundkontrolle routinemäßig eingeplant, hier bietet sich auch nochmal die Möglichkeit letzte Fragen zu klären. Zehn Tage nach der Operation bieten wir nochmal einen Kontrolltermin an um den Heilungsverlauf zu kontrollieren.

Operationsablauf aus Sicht des Katzenbesitzers

Am Tag der Operation sollte ihre Katze nicht fressen (mindestens 6 Stunden vor der Operation). Wasser ist aber bis direkt vor der Operation erlaubt. In der Regel übergeben Sie Ihren Liebling in unsere Obhut und vereinbaren die Abholung einige Stunden später. Ihr Tier geht erst nach Hause, wenn es wieder wach ist. Wir werden Sie gerne unmittelbar nach der Operation anrufen um Ihnen mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist.

Eine Wundkontrolle erfolgt routinemäßig zwei Tage nach der Operation. Hier können noch letzte Fragen geklärt werden. Ein Schmerzmittel in flüssiger Form wird in der Regel in den ersten drei Tagen verabreicht. Eine Antibiose ist nicht nötig. In den ersten Tagen nach der Operation hat ihre Katze Hausarrest. Ein Belecken der Wunde muss bei Bedarf unterbunden werden.

Komplikationen

  • Nachblutungen und/oder Ödeme. Bei allen Patienten kann es in ganz seltenen Fällen zu einem Versagen des Abbindens und damit zu Blutungen kommen. Vor allem bei der Hündin kann im schlimmsten Fall eine neuerliche Operation nötig sein um die Blutung zu stillen.
  • Wundheilungsstörungen/ Nahtdehiszenzen. Ein Aufgehen der Operationsnaht passiert vor allem durch Belecken der Wunde. Ein Leckschutz mittels Body oder Halskragen ist in den ersten 10 Tagen zu empfehlen
  • Infektionen entstehen ebenfalls hauptäschlich durch starkes Belecken der Operationswunde. Eine Antibiotikumgabe, eine verzögerte Heilungsphase und Nahtdehiszenzen können die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Peritonitis und Sepsis kommen.
  • Herz-/Lungen-/Kreislaufkomplikationen als allgemeines Narkoserisiko. Sehr selten kommt es entweder durch Unverträglichkeit des Betäubungsmittels oder unerkannte Vorerkrankungen zu Komplikationen im Zuge der Narkose. Wir versuchen das Risiko durch gute Überwachung während und nach der Operation sowie durch zahlreiche Fortbildungen im Bereich der Anästhesie so gering wie möglich zu halten. 
  • Inkontinenz bei der Hündin. Durch den Wegfall der Hormone (die Eierstöcke wurden entfernt) kann es vor allem bei großen Hunderassen nach der Kastration zu Harninkontinenz kommen. Eine Therapie ist, mittels Medikament, möglich allerdings müssen diese dauerhaft verabreicht werden