Der laterale Bandersatz in Rosental an der Kainach

Der Kreuzbandriss

Das vordere Kreuzband stabilisiert zusammen mit anderen Strukturen das Kniegelenk. Wenn das vordere Kreuzband reißt, kann sich der Oberschenkel gegen den Unterschenkel verschieben, was schmerzhaft ist und zu weiteren Schäden im Kniegelenk (Meniskusrisse, Arthrose, Schmerzen) führen kann.

Die Operation 

Der laterale Bandersatz eignet sich für Katzen und kleine Hunde. Bei großen Hunderassen sollte immer der TPLO (Tibia Plateau Leveling Osteotomie) der Vorzug gegeben werden. Beim lateralen Bandersatz wird das Kniegelenk eröffnet um die Integrität der Menisken zu kontrollieren. Bei Bedarf (wenn ein Meniskusumschlag oder ein Meniskusriss vorliegt) werden Teile des Meniskus entfernt oder der Meniskus vernäht. Die Bandreste des gerissenen Kreuzbandes werden ebenfalls entfernt. Danach wird ein Muskel etwas gelöst um einen Faden um die „Fabella“ (Muskelansatzbereich hinten am Oberschenkel) führen zu können. Es werden zwei kleine Löcher in den Unterschenkel gebohrt um den Faden dort durchführen zu können. Das Fixieren und Straffen dieses Fadens bewirkt, dass wieder ein Band vorhanden ist, welches zwar außerhalb des Kniegelenks liegt, aber in die gleiche Richtung zieht wie das ursprüngliche Kreuzband. Die Stabilität ist wieder hergestellt. Danach wird das Kniegelenk verschlossen wobei eine spezielle Technik (Vest-over-pants-Technik) die Muskulatur so strafft, dass diese ebenfalls zur Stabilität des Kniegelenks beitragen kann.

Operationsablauf aus Sicht des Tierbesitzers

Am Tag der Operation sollte Ihr Tier nicht fressen, da es durch die Narkose zu einem Fehlschlucken von Futter kommen kann, was wiederum zu schweren Lungenentzündungen führt (Aspirationspneumonie). Wasser ist aber bis direkt vor der Operation erlaubt. Vor dem Operationstermin freuen wir uns, wenn Sie nochmal ans Gassigehen denken, denn eine volle Blase wird in der Aufwachphase nach der Operation als sehr unangenehm wahrgenommen. Ihr Tier erhält in Ihrem Beisein (auf Wunsch müssen Sie natürlich nicht dabeibleiben) einen Venenzugang gelegt. Bis zur Prämedikation (Wurschtigkeitsspritze) können Sie ihr Tier sehr gerne begleiten. Ob Sie bis zum Einschlafen (die Narkosespritze ist eine zweite Spritze die in den Venenkatether gegeben wird) dabei sein können, hängt von der Konstitution, dem Alter und der Rasse ab. Tiere die vor der Operation Sauerstoff erhalten müssen, werden noch ein paar Minuten nur mit der Prämedikation versorgt, bevor sie direkt neben dem Narkosegerät einschlafen, in solchen Fällen ist das Beisein von Besitzern nicht möglich, weil der Arbeitsablauf dadurch verlangsamt wird. Bei allen anderen Patienten ist ein Beisein des Besitzers bis zum Einschlafen gerne möglich. Die Abholung nach der Operation wird in der Regel einige Stunden nach Operationsbeginn geplant. Wir werden Sie aber unmittelbar nach der Operation anrufen um Ihnen mitzuteilen wie die Operation verlaufen ist.

Nach dem Bandersatz muss das Belecken der Wunde unbedingt unterbunden werden. Denn durch das Belecken kann es neben der mechanischen Reizung auch zu einer bakteriellen Verunreinigung des operierten Gebietes kommen, was wiederum zu Wundinfektion führen kann. Ein Bedecken der Wunde mittels Body oder ein Halskragen ist bis zum Entfernen der Nähte unbedingt zu empfehlen. In den ersten 24Stunden nach der Operation empfiehlt es sich das Bein mittels Kühlpacks dreimal für 10 Minuten zu kühlen (die erste Kühlung passiert in der Regel bereits bei uns vor Ort durch unsere Physiotherapeuten). Katzen tolerieren eine Kühlung meist schlechter als Hunde, weshalb es bei Katzen häufig bei dem Versuch bleibt. In den ersten sechs Wochen nach der Operation besteht Leinenzwang bzw Hausarrest. Auf Toben und Spielen muss unbedingt verzichtet werden. Kurze Spaziergänge von 5 Minuten sind dreimal täglich erlaubt. Nach 3-4 Wochen kann die Zeit der Spaziergänge langsam wieder gesteigert werden. Katzen haben für die ersten 6 Wochen „Hausarrest“, um ein Abheilen der Strukturen zu gewährleisten. Zwei Tage nach der Operation ist eine Wundkontrolle routinemäßig eingeplant, hier bietet sich auch nochmal die Möglichkeit letzte Fragen zu klären. Die Nähte werden 10-14 Tage post operationem entfernt. Durch regelmäßige Physiotherapie kann die Heilungszeit deutlich verkürzt und das Ergebnis verbessert werden. Bei Bedarf beraten Sie unsere Physiotherapeuten gerne.

Komplikationsmöglichkeiten

  • Hämatome oder Serome entstehen sehr selten und sind in der Regel nicht gefährlich. Eine Kühlung des Beins in den ersten 24 Stunden (3xfür 10min mittels Kühlpacks) vermindern etwaige Schwellungen

  • Nahtdehiszenzen. Ein Aufgehen der Operationsnaht ist sehr selten und passiert vorallem durch Belecken der Wunde. Ein Leckschutz mittels Body oder Halskragen ist in den ersten 10 Tagen unbedingt zu empfehlen.

  • Sekundärer Meniskusschaden. In sehr seltenen Fällen können Meniskusrisse auch nach der Operation entstehen. Die Heilungsphase kann dann dadurch verzögert sein oder es kann sogar die Lahmheit bestehen bleiben.  

  • Infektion (ca 4%). Kommt es zu einer Infektion im Bereich des Implantates wird eine Implantatentfernung nötig. Infektionen im Kniegelenk selbst können sehr schwerwiegende Folgen haben und müssen konsequent therapiert werden.

  • Implantatversagen: Ein Riss des Fadens, eine Lockerung des Fadens oder ein Ausriss der Fixation des Fadens können dazu führen, dass die Stabiliät wieder verloren geht. Ob eine Therapie nötig wird entscheidet sich nach dem Zeitpunkt und der Art des Implantatversagen

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