Die ventrale Bullaosteotomie im Kleintierzentrum Rosental

Die ventrale Bullaosteotomie

Wenn Ihre Katze an einem Polypen im Ohr leidet kann eine ventrale Bullaosteotomie nötig werden. Polypen im Ohr der Katze entwickeln sich häufig als Folge von chronischem Schnupfen. Sie können den Gehörgang so „verstopfen“, dass es zu keinem Luftaustausch mehr kommen kann und sich das Mittelohr entzündlich verändert. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Entzündung des Innenohrs kommen. Ersteres führt zu starken Schmerzen, zweiteres zu neurologischen Defiziten wie Kopfschiefhaltung. Ein Verlust des Gehörs auf der betroffenen Seite entsteht durch das Durchwachsen des Trommelfells und ist immer die Folge eines Polyps.

Die Operation

Bei der Operation wird von unten (neben dem Kiefergelenk) die Paukenhöhle der Katze aufgesucht. Dabei muss die Speicheldrüse, Gefäße sowie der Nervus hypoglossus (für die nervale Versorgung der Zunge zuständig) auf die Seite verlagert werden. Die Paukenhöhle wird dann geöffnet und das Loch vergrößert. Der Inhalt der Paukenhöhle wird entfernt und der Polyp ebenfalls. Sorgsam wird jeglicher Ansatzpunkt des Polyps entfernt. Dafür müssen bei der Katze beide Kompartimente der Bulla geöffnet werden. Danach wird der Knochen offen belassen und nur die Muskulatur und Haut vernäht.

Ablauf einer ventralen Bullaosteotomie aus Sicht des Tierbesitzers

Am Tag der Operation sollte ihre Katze nicht fressen (mindestens 6 Stunden vor der Operation). Wasser ist aber bis direkt vor der Operation erlaubt. Ihre Katze erhält in Ihrem Beisein (auf Wunsch müssen sie natürlich nicht dabeibleiben) einen Venenzugang gelegt, in welchen dann die Prämedikation (Wurschtigkeitsspritze) verabreicht wird. Bis die Prämedikation wirkt können Sie ihr Tier sehr gerne begleiten. Ob Sie bis zum Einschlafen (die Narkosespritze ist eine zweite Spritze die in den Venenkatether gegeben wird) dabei sein können hängt von der Konstitution, dem Alter und der Rasse ab. Tiere die vor der Operation Sauerstoff erhalten müssen, werden noch ein paar Minuten nur mit der Prämedikation versorgt, bevor sie direkt neben dem Narkosegerät einschlafen, in solchen Fällen ist das Beisein von Besitzern nicht möglich, weil der Arbeitsablauf dadurch verlangsamt wird. Bei allen anderen Patienten ist ein Beisein des Besitzers bis zum Einschlafen gerne möglich. Die Abholung nach der Operation wird in der Regel einige Stunden nach Operationsbeginn geplant. Wir werden Sie aber unmittelbar nach der Operation anrufen um Ihnen mitzuteilen, wie die Operation verlaufen ist.

Eine Wundkontrolle erfolgt routinemäßig zwei Tage nach der Operation. Hier können noch letzte Fragen geklärt werden. Ein Schmerzmittel in flüssiger Form wird in der Regel in den ersten sieben Tagen verabreicht. Ob eine Antibiose verabreicht wird entscheidet sich individuell.

Die Nähte werden 10-14 Tage post operationem entfernt. Bis zu diesem Zeitpunkt muss ein Halskragen getragen werden um ein Kratzen an der Wunde zu verhindern. Durch das Kratzen kann es neben der mechanischen Reizung auch zu einer bakteriellen Verunreinigung des operierten Gebietes kommen, was wiederum zu einer Wundinfektion führen kann.

Komplikationsmöglichkeiten

  • Horner Syndrom. Das Hornersyndrom bezeichnet die Auswirkungen einer Nervenschädigung, welcher im Ohr (am Promotorium) verläuft und bei der Operation sehr häufig beleidigt wird. Dabei kommt es zu einer Verengung einer Pupille einem in die Augenhöhle eingesunkenen Augapfel wodurch das dritte Augenlid vorfällt und zu einem Hängen des oberen Augenlides. In den ersten sechs Wochen nach Operation verschwinden die Symptome sehr häufig von selbst. In seltenen Fällen können Augentropfen eingesetzt werden um das Auge in der kritischen Phase zu schützen. Sollte im schlimmsten Fall das Hornersyndrom bestehen bleiben kann es notwendig werden dauerhaft Augentropfen zu verabreichen.

  • Nahtdehiszenz. Ein Aufgehen der Operationsnaht passiert vor allem durch Kratzen an der Wunde. Ein Halskragen ist in den ersten 14 Tagen unbedingt zu empfehlen.

  • Vestibulärsyndrom. Das Vestibulärsyndrom bezeichnet eine Schädigung oder Beleidigung des Innenohrs bei der es zu einer schiefen Kopfhaltung, Augenzittern bis hin zu Gleichgewichtsstörungen und Gangstörungen kommen kann. Es ist sehr selten eine Komplikation kann aber als Symptom des Polypen auftreten und nach der Operation erst langsam oder gar nicht zurückgehen.

  • Fazialisparese (Gesichtslähmung) sehr sehr selten kann es durch Verletzung des N. Facialis zu einer Gesichtslähmung kommen die vorrübergehend oder dauerhaft sein kann.

  • Zungenlähmung. Ebenfalls sehr sehr selten kann es durch die Irritation des N. Hypoglossus zu einer einseitigen Zungenlähmung kommen was wiederum dazu führen könnte, dass sich die Katze selbst auf die Zunge beißt

  • Rekurrenz. Ein neuerliches Wachsen eines Polyps ist in seltenen Fällen möglich

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